Das 112l-Aquarium 2011/2012

Ulrike Jahnke-Soltau

Die Aquariumpflanzen wuchsen ganz nett, die fast ausgestorbenen Vallisnerien kam als Mikropflanzen wieder und wurden mit Nitratdünger (Eudrakon) aufgepäppelt. Da bewies sich mal wieder, dass dieses Gemüse einen Nitratgehalt von mindestens 10mg/l braucht.

Wasserwechsel, einmal anders!

Aq ca. November 11

Konz änderte im August die Wasserhärte auf über 20 (Reinigung der Anlage), es war jede Menge Ca++ im Wasser, und die Pflanzenlandschaft änderte sich total.:
eine der Ludwigien wurde von den Rotalas erwürgt, die Anubias machte sich an der anderen Ludwigie breit, die Echinodorus fing an zu mickern, und die Front-Rotala litt zunehmend an Lichtmangel. Vor dem Filter machten die Vallisnerien das Juncus repens platt.
Aus dieser Zeit gibt es kein Bild, stellt euch einfach einen Vallisnerienwald vor, im Vordergrund einen Anubiashaufen, direkt dahinter drei weinrote Ludwigien, hinten winken eine Echinodorus bleheri und ein bisschen Rotala.
Konz stellte auf den alten Behälter mit dem Ca++-Filter um, fast gleichzeitig gab es Chloralarm, und ca 1 Monat später war das Aq mit Fadenalgen überfüllt.

Anfang Dezember gab es in der Lokalzeitung die Nachricht, dass wieder das teilenthärtete Wasser ausgeliefert wird, und ich räumte das Aquarium auf.
Die Hälfte der Vallisnerien und Anubias flog raus, der Rotala- und Ludwigien-Bestand betrug nur noch 3 Stängel, die als Floaters überlebt hatten, die Echinodorus bleheri wurde geputzt und sah jetzt wie eine Jungpflanze aus, die Fadenalgen wurden weitestgehend entsorgt.

Auf den freigeschaufelten Platz im Hintergrund kamen links die restlichen Rotalas, rechts die weinrote Ludwigie (Glandulosa- Abart), die restlichen Vallisnerien durften bleiben, weil sie so schöne, fließende Bänder bildeten. Die Anubias, die ja wenig Licht braucht, wurden unter die Echinodorus verteilt.

Trotz frischem Bodendünger mickerten abgesehen von den Vallisnerien die Pflanzen, und die Fadenalgen kamen wieder. CO2 lag um 30mg/l morgens, Nitrat war mal wieder nicht nachzuweisen. Ob's daran lag, dass ich eine Efeutute ins AQ gesteckt hatte, die inzwischen gewurzelt hatte?

Die Fische hatten sich auf so 15 große und 5 kleine eingependelt, was so 85cm Fisch in 90l Wasser entsprach. Ziemlich viel, trotzdem haben es die Racker nicht geschafft, die Pflanzen zu versorgen, weder CO2-mäßig (fiel auf morgens 10mg/l, als die Anlage mal ausfiel), noch stickstoffmäßig!

Da käuflicher NPK-Aquariendünger nicht zur Hand und in hiesigen Aquarienläden eher selten war, verdünnte ich meinen handelsüblichen Blumendünger (7% Stickstoff als Nitrat, Ammoniumund Carbamid, 3% Metaphosphat, 6% K2O) 1:3 und gab zusätzlich zu dem täglichen Milliliter Ferrdrakon einen Milliliter von der verdünnten NPK-Suppe zu, entsprechend 1 mg NO3-. Die Algen vermehrten sich nicht weiter, gingen aber auch nicht zurück. Vergaß ich den NKP-Dünger mal, gab's am Morgen danach prompt mehr Algen. Umgekehrt vermehrten sich die Algen aber auch, wenn ich die Dosis auf 2ml/Tag erhöhte.

Neue Beleuchtung

Der Dünger war also optimiert worden, es wurde Platz geschaffen, trotzdem mickerten Ludwigie, Rotala und Echinodorus und sahen immer noch so aus wie auf dem Bild oben.

Als nächster Versuch wurde das AQ-Wechselwasser mit Regenwasser verschnitten, so dass das Wechselwasser GH10 hatte. Ja, trotz Ankündigung des mittelharten Wassers, was es vor der Ankündigung auch ein paar Wochen gab, lief wieder ein Wässerchen GH15 und höher aus dem Wasserhahn!

Da fiel mir auf, dass sich die Fadenalgen nur am Boden bis 10cmHöhe bildeten, die Stängelpflanzen hingegen bis dort kahl waren, darüber faulende Blätter hatten oder im Fall der weinroten Ludwigie grüne, und nur im oberen Drittel gesund aussahen.
Aha, zuwenig Licht für diese roten Mimosen! - Sorgen wir mal da für Abhilfe!

Und so sah das Ganze 6 Wochen nach Wechsel von T8 nach T5, von 0.3W/l LL nach 0.5W/l LL nach 4 Wochen aus (Messwerte mit Canon Powershot SX-130 IS):

Aq ca. Januar 12<br>ASA200, Blende 4.6, 1/40s
Messpunkt:StandortBelichtungBlendeASALux
1Anubias am rechten Vallisnerienwald1/1253.41602300
2Anubias unter Echinodorus bleheri1/1254.51604000
3freie Ecke vor Ludwigia am Boden1/5004.64006400
4Rotala/Ludwigie 10 cm Tiefe1/10005.640020000
5linker Vallisnerienwald halbe Höhe1/3205.612520000
6Echinodorus tellenus an der Hauptpflanze1/4005.64008000
7Stein am Echinodorus tellenus1/2505.615013000

Die Messung lässt sich leider nicht ganz mit der vorigen Messung vergleichen, da die Reflektoren bei Messung mit den T8-Leuchten verkalkt waren und bei Lampenwechsel natürlich geputzt wurden.

Man sieht deutliche Unterschiede: zum einen sind die Fadenalgen startk zurückgegangen, zum anderen beginnen die roten Pflanzen schon wesentlich eher, gelbe oder rote Blätter zu bilden. Statt auf halber Höhe verzweigt sich die Ludwigie schon 5-7 cm über dem Boden (gelbgrüne Stippen unten an der zweitvorderen Ludwigie - die vordere wurde vor 3 Tagen dort abgenommen). Und der Echinodorus tellenus scheint angenangen zu sein, jedenfalls haben die Fische ihn nicht herausgezogen bekommen.

Fazit: mit 0.5W/l endlich mal gescheites Licht, 20000Lux ist so was für mich wie ein Sollwert. Das ist der Wert, wo meine Zimmerpflanzen waschsen und gedeihen! Und mehr ist nicht nötig!