Ujas Welt - Entwicklung des 250l-Aquariums im ersten Jahr
11.April 2000
Das Aquarium wurde mit Altkies, gesammelte Werke aus 25 Jahren,
und einem eingefahrenen Sacem-Filter, 4l, wattegefüllt, gestartet. Hornkraut und Rotala
rotundifolia aus Altbestand wurden schon mal eingesetzt.
Weil die Abdeckung mit den Leuchtstofflampen den Umzug nicht überlebt hatte,
und das Becken ein Sondermaß ist, kamen 2x HQL-50W Flora von Osram zum Einsatz.
Da es nicht so einfach war, in der Hinterwelt an neue Leuchten zu kommen, lief das AQ
so zwei Wochen erst mal im Dunklen.
Nach 2 Wochen zogen neben einem Strauß Cabomba, zwei Echinodoren, ein paar Vallisnerienfasern und ein
Alternanthera-Pflänzchen ein sowie zwei ca. ein- bis anderthalbjährige rote Helleries, die bisher
im Quarantänebecken auf ihr neues Zuhause gewartet hatten.
24.April 2000
Nachdem die zwei Helleries sich heimisch fühlten, und die Pflanzen neue Triebe bildeten, wurde mit
Hygrophila difformis und Bacopa aufgestockt. Das Hornkraut fing bereits an zu wuchern, und so wurden vier
junge Helleries zu den alten gesetzt.
26.Mai 2000
Zwei Vallisnerienfäden haben es nicht leicht, und so dauerte es geschlagene 6 Wochen,
bis ich sagen konnte, die haben es geschafft.
Vor einer Woche habe ich mit regelmäßen Düngergaben angefangen, nachdem ein neues
Echinodorus-Blatt zunächst glasig herauswuchs.
Die Echinodoren und Alternanthera haben in der Zwischenzeit die Altblätter abgeworfen, und
man sieht jetzt, welcher Teil der Pflanzen überlebt. Auch Rotala hat nach dem Stress der
zweiwöchigen Dunkelheit stark nachgelegt, und die ersten Triebe des eigentlich abgeschrubbten
Javamooses wurden auf der Wurzel sichtbar.
Zu dieser Zeit gab es den ersten Schwertträgernachwuchs.
6.Juni 2000
Alternanthera hat nicht überlebt. Es gab zwar genug Licht, sie bildete auch neue, tiefrote
Blätter, aber diese wurden immer kleiner, die Düngemengen reichten wohl nicht aus.
Die anderen Pflanzen, insbesondere Hygrophila, die die Cabomba arg bedrängte,
und Hornkraut waren reif für den ersten Kahlschlag.
Wasserwerte waren KH4, GH8-10, pH schwankte von 6.8 bis 7.2. Diese Werte behielt das Aquarium bis
ca. Anfang Dezember bei.
15.Juli 2000
Die Cabomba fing sich Blaualgen ein, die zwar auf die Hygrophila übergriffen
und sich im Kies ausbreiteten, aber keine der gefürchteten Plagen hervorriefen,
sondern sich nach einigen Wochen wieder verzogen.
Das Javamoos hatte sich jetzt im Aquarium etabliert.
Nitrat war zu der Zeit 10mg/l.
20.August 2000
Mittlerweile schwimmen 25 Schwertträger ab 4cm Größe im Aquarium, der Nitratwert hat sich
trotz Efeutute und 14tg. Wasserwechsel auf 10-25mg/l verschlechtert.
Ich bin verzweifelt auf der Suche nach Schwertträger-Abnehmern oder Jägern.
Die Pflanzen finden das gut, wie das Bild zeigt. Alle 14 Tage gibt es reiche Ernte.
11.September 2000
5 Skalare sollen mich bei der Kleinhaltung der Schwertträger unterstützen.
Sie stammen aus Geschäftsaufgabe, 2 von ihnen haben rote Kiemen, aber der Besitzer versichert mir,
dass das so gezüchtet ist und nicht, wie ich befürchtete, Kiemenentzündung.
Da ich für die 5 nur einen "Anerkennungspreis" zahle, sehe ich nicht so genau hin.
Die 5 widmen sich so einen Monat lang hingebungsvoll ihrer Aufgabe.
Weitere Veränderungen bahnen sich an: die neuen Echinodorenblätter übertreffen die alten
um Längen, und es kommt mir der Verdacht, dass das keine Amazonicus sein könnten,
sondern Bleheries. Aber noch stimmt die Größe mit Amazonicus überein.
13.Oktober 2000
Die Pflanzen wachsen wie wild, auch über die Wasseroberfläche hinaus, und
müssen jetzt wöchentlich gejätet werden.
Ein Skalar wächst wie der Teufel und schurigelt die anderen. Nur einer kann ihm Paroli bieten.
Beiden ist gemeinsam, dass sie erfolgreich Schlammschnecken knacken und ausschlürfen.
Ein weiterer ist morgens verhungert. Ich beschließe, die kleineren zwei ins vor einem Monat
eingerichtete Ausweichaquarium umzusetzen. Für einen von ihnen kam die Maßnahme leider zu spät.
Seltsam, dass nur die mit den roten Kiemen starben...
8.November 2000
Durch die immer noch reichlich vorhandenen 35 Schwertträger verschlechtert sich das Wasser so,
dass ich zu wöchentlichem Wasserwechsel übergegangen bin. Damit lassen sich noch 25mg/l Nitrat halten.
Die Pflanzen sind jedoch äußerst wuchsfreudig.
Hygrophila hat die Cabomba entgültig plattgemacht, für die Vallisnerien finde ich
langsam keinen Abnehmer mehr, und wenn jemand Hornkraut möchte, landet irgendwie schon mal noch ganz
was anderes rein zufällig mit in der Tüte...
Dafür hat die Bacopa diesen Monat ein besonderes Dankeschön für mich bereit.
15.Dezember 2000
Schwerwiegende Veränderungen werfen ihren Schatten im buchstäbliche Sinne des Wortes voraus!
Nun ist es amtlich, die Echinodorus heisst mit Zunamen Bleheri. Sie hat sich zur dominierenden Pflanze
im Aquarium ausgewachsen und bedrängt die Bacopas und die Hygrophilas!
Nur durch kräftigsten Kahlschlag erhalten die Pflanzen der mittleren Zonen noch Licht.
Bartalgen machen sich breit. Nitrat pendelt so um 25mg/l, KH und GH haben sich nicht geändert,
aber der pH schwankt jetzt von 6.4 bis 7.4.
13.Februar 2001
Mittlerweile hat sich ein brauner Flaum auf den Echi-Blättern im Schatten gebildet, viele Alt-Blätter
der Hygrophila und Rotala haben einen Bartalgenrand, kurz und gut, da stimmt was nicht.
Als erste Maßnahme höre ich auf, zu düngen. Dann beiße ich in den sauren Apfel und
tausche die 2x50W HQL gegen die 2x80W HQL aus dem Ausverkauf. Zusätzlich entferne ich die befallenen
Blätter.
Nach 4 Wochen sind die Algen endlich auf dem Rückzug.
Nach weiteren 10 Tage werde ich mutig und packe Lehmbällchen an die Rotala- und Echinodoren-Wurzeln.
28.März 2001
Sechs Wochen später ist es unter Wasser genauso dunkel wie vorher!
Nur die Oberfläche ist *noch voller* geworden. Das war das Aus für die Hygrophila difformis.
Die Fische finden hingegen die Dämmerung gut.
CO2-Messungen ergaben morgens 20mg/l, dann ca. 10 Stunden lang einen Abfall bis auf 10mg/l, danach tat sich nichts mehr,
obwohl das Licht noch 3 Stunden brannte. Die zugehörige O2-Kurve begann morgens mit 3mg/l und schaukelte sich auf
ca. 7 mg/l hoch. Wasserwechsel hatten keinen bleibenden Einfluss auf den Kurvenverlauf, in 24 Stunden war alles wieder
auf den alten Werten. Nur als ein Partygast meinte, dem AQ fehle eine CO2-Düngung, und daraufhin eine Seltersflasche
ins AQ entleerte, hatte ich am Morgen danach 28-30mg/l CO2 im AQ, den die Pflanzen aber bis abends auf 13mg/l kleinkriegten.
Messungen 14 Tage später ergaben, dass die Gaskonzentrationskurven wieder exakt den gleichen Verlauf hatten.
Daraus schließe ich, dass das AQ seine Gleichgewichtswerte gefunden hat und nur mit Mühe davon wegzubringen ist.
25.April 2001
Im Januar und Anfang März war ich kurz davor, den Echinodorus rauszuwerfen, obwohl ich die Pflanzen eigentlich mag.
Der muss das irgendwie gespürt haben und hat mit mit einer Blüte beschwichtigt.
Aus rosa Knospen entwickelten sich diese Blüten
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