Technik


Autor: Hanns-J.Krause
Titel: Handbuch Aquarientechnik
Verlag:Bede
ISBN: 3927997102
 
In diesem Buch werden technischen Hilfsmittel beschrieben wie Beleuchtung, Filterung, Heizung. Zum Abschluszlig; jedes Kapitels bringt Krause eine Übersicht über die wichtigsten Punkte, was einem eiligen Leser die Infosuche erleichtert.

Nach einem Kapitel über Sicherheit geht Krause über zum Aquarienbau, Bodengrund und gibt Tipps für die Dekoration.
Gefahrenquellen, was das Kranwasser angeht, schließt sich ein Kapitel über die verschiedenen Aquarientypen wie Holland- und Durchflußaquarium an.
Recht haben sie, die Holländer, was die Mindestlänge des Aquariums angeht in bezug auf die Fischlänge!

Dann geht's weiter zum Thema Licht.
Nach einem groben Überblick über die Lichtverhältnisse in den Tropen geht es an die Empfehlungen, und siehe da, er kommt zu den gleichen Lampen-Empfehlungen wie Ch. Kasselmann, nur dass er "mittel" und "hoch" anders definiert als sie. Die Differenzen, die die beiden haben, liegen also nicht an ihren Meßergebnissen und Empfehlungen, sondern an der Definition: Frau Kasselmann sieht die Werte mit einem biologischem Auge, Herr Krause mit einem technischen.

Dann folgen ein paar Aussagen, die mir etwas im Magen liegen:
  • Krause meint, das Licht wirkt kumulativ, also kann eine geringere Beleuchtung durch längere Belichtung ausgeglichen werden. Das gilt vielleicht für Fotoapparate, aber nicht für Pflanzen, bei denen eine Mindest-Intensität erforderlich ist. Und ob man die Pflanzen 10 oder 14 Stunden beleuchtet, ist vielen egal: nach eigenen Messungen wird nach 10 Beleuchtungsstunden nicht mehr viel assimiliert: das CO2- und O2-Level (100% oder 75% Sättigung) ändert sich nicht mehr.

  • Bei der Lebensdauer der Leuchtstofflampen und der HQL-Lampen dürfte sich einem Lichtexperten der d.r.t.a., von dem ich eine Menge gelernt habe (nochmal danke, Robert!), der Magen umdrehen.
    Nach eigenen Erfahrungen machen HQL-Lampen nach ca. 1 Jahr (statt 2) schlapp, was am Pflanzenwuchs zu sehen ist, Frische 3-Bandenlampen halten 5 Jahre und länger (statt 2).

  • Schade, dass Krause nicht ein paar Lampen-Spektren gebracht hat.

  • Bei dem Vergleich der Lichtverhältnisse S.63 gibt es andere Tabellen, die für Baumschatten 20 000 Lux angeben statt 10 000 Lux, hinter dem Fenster dann 10 000 Lux statt 1000, aber das kommt bestimmt auf die Art des Fensters an :-)

Die Werte für die Luxmessung per Fotoapparat stimmen in etwa mit der Tabelle im Mergus Bd.1 überein.
Das Kapitel über Heizungen bringt eine Tabelle über die benötigte Stärke, die ich voll und ganz bestätigen kann. Danach stellt Krause verschiedene Filtertypen vor und erläutert deren Vor- und Nachteile.
  • In einem kann ich ihm da aber nicht folgen: Setzt sich der Filter zu, so dass der Durchlauf merklich absinkt, so gibt es hier keinen besseren Pflanzenwuchs oder klareres Wasser, sondern es drohen Blaualgen!

  • Zudem haben mir Biologen versichert, dass die Filterbakterien nach einem halben Tag ohne Frischwasserzufuhr Schaden nehmen: der Empfehlung, den Filter über Nacht auszuschalten, stehe ich sehr skeptisch gegenüber, zumal das morgendliche Filtrat hier sehr wenig Sauerstoff (2mg/l) enthält!
    Krause weist auch auf die Gefahr bei mittlerer AQ-Besatzungsdichte hin. Leider gibt es da keine Definition, was er als mittlere Dichte meint. Die 1cm/l-Regel? Ist eigentlich drangvolle Enge.


Im Kapitel über CO2 geht er etwas zu sorglos mit den Grenzwerten um, über 100mg/l würde ich keinem meiner Fische (Xiphophorus) zumuten wollen.
Er verweist zu Recht auf die Alterung des chemischen CO2-Testes, deren Natronlauge dasCO2 aus der Luft anziehen könnte, die Krause'sche CO2-FIX-Tabelle ist bei gutem pH-Meter eine Alternative, aber der Weg über Bestimmung des pH und KH ist wegen der fehleranfälligen Größen indiskutabel.
(Die Torfgeschichte ist nur die Spitze des Eisberges!)
Weiter beschreibt er die biologische CO2-Produktion sowie die einzelnen Komponenten einer CO2-Anlage, angefangen von der Druckgasflasche über Nadelventile zu Blasenzählern, Ausströmern und Diffusoren. Daber erklärt er auch kurz das Falschgas.
Hinweise zu Wiederbefüllung und Lecksuche fehlen nicht.

Das Buch schließt ab mit kleinen nützlichen oder unnützlichen Helferlein wie eine Belüftung des Wassers über Membranpumpen, Oxidatoren, UV-Strahlern, Schaltuhren, Kescher und Scheibenreiniger.