Die Mikrowelt in meinen AquarienNamen ohne Gewähr!Das MikroskopDa war doch einer bei Karstadt...Ja, und konnte einem Mikroskop, ein Bresser Biolam K, Serie 57, das nur schlappe DM 200.- kosten sollte, nicht widerstehen. Schnell noch Objektträger, Deckgläschen und einen Kreuztisch dazu besorgt, und dann auf Entdeckungsreise! Das Mikroskop ist ausgestattet mit 2 Okularen, 7x und 15x, und 3 Objektiven, A 9x 0.2, A 40x, 0.65, A 90x 1.25. Licht erhält es durch einen Hohlspiegel, dann geht der Strahl, bevor er auf die Probe trifft, durch einen Doppellinsen-Kondensor. Tja, und dann wollte ich den Kreuztisch montieren, habe geflucht wie ein Sysop, denn immer waren mir noch die 2 Schrauben im Weg, die die Präparateklammern hielten, so dass ich die Stäbe des Kreuztisches soeben nicht in die Bohrungen bekam. Doch nicht alles kompatibel und erweiterbar??? Nicht mit mir, so ein DM 200.--Mikroskop kann man ruhig etwas auseinandernehmen, Schrauben, die leichtgängig sind, sind dafür prädestiniert. :-) Ich zog und wackelte mal an den Schrauben... ... und hatte sie in der Hand! Jetzt stand der Kreuztisch-Montage nichts mehr im Wege, und 15 Sekunden später ging es los: Licht bekam es von den HQL-Lampen des Aquariums, Proben von der Wasseroberfläche: einige wenige Fadenalgen. Wie man mit Objektträgern und Einstellschrauben umgeht, wusste ich noch so dunkel aus dem Praktikum vor 20 Jahren, und es ist leichter, Fadenalgen zu mikroskopieren als Kristalle. Zunächst habe ich den Hohlspiegel so eingestellt, dass möglichst viel Licht durch den Kondensor kam, dann die Algen gefischt und spärlich mit einem Wassertropfen zwischen Präparateglas und Deckgläschen eingeklemmt. Damit ich sicher war, etwas zu sehen, habe ich etwas Grünschimmerndes in den Lichtkegel gelegt. Dann mit Okular 7x und Objektiv 9x mit Hilfe der Grobeinstellung erst mal was Grünes gesucht, dann mit Fingerspitzengefühl die Strukturen scharfgestellt. Und dann: der Kulturschock! Kulturschock ist, wenn du ein paar grüne Fäden erwartest, Randstrukturen der Wände, etwas Knospung, etwas Verzweigung, und du siehst einen Haufen Zeugs, von dem du weder Namen noch Familie weisst! Fadenalgenbereich unter der Wasseroberfläche, 280l-AQ Juli 2001
Mulm-Probe, 280l-AQ Juli 2001
Da dies mein erster Einstieg in den Mikrokosmos ist, sind die Bilder noch nicht sehr ausgearbeitet. Je nachdem, welche Ebene man scharfstellt, kommen immer neue Strukturen zum Vorschein, von denen ich noch nicht weiss, welche Artefakte und welche echt sind. Was macht ein Mensch, der die ganzen Sachen auf Fotos haben will? Er kauft sich einen Adapter mit T-Kupplung. Was macht es dann wenn er feststellt, das dieses Jahr nix mehr drin ist? Er murkst mit den vorhandenen Sachen rum, um das Gleiche zu erreichen. Vorhanden war eine Olympus Camedia und ein Stativ. Die Olympus wurde aufs Stativ montiert, so dass die Linse dicht vor dem Okular war. Dann wurde auf LCD-Display-Kontrolle gestellt, und fand man was Interessantes, Knöpfchen gedrückt. Mit viel Glück und Licht und Painshop/Photoshop bekommt man schon eine ansehnliche Ausbeute :-) Mulm im 280er AQ, Bilder von September bis November 2001. Das "Gewölle" sind Pantoffeltierchen. |