Traurige Tage

Die Prolls sollten recht behalten, der grünen Hexe war niemand gewachsen. Ernährt von etlichen Schwertträgergenerationen wuchs sie zu einem Monster heran, was seinesgleichen suchte. Geübt im Rammen und Fangen konnte sie blitzschnell zustoßen, nach mehreren Treffern legte sich das Opfer auf die Seite und starb.
Sie fraß nie von dem Futter, von dem sie uns verjagte, sie fraß nur die Leichen ihrer Opfer. Sie war genauso schlimm wie Barsche, schlimmer noch, da sie ihr eigenes Volk fraß! Sie stand im Ruf, unsterblich zu sein, gerüchteweise war sie schon über 4 Jahre alt, älter, als die meisten von uns werden.
Man kreuzte besser nicht ihren Weg!
Jung-Helleri Auch wir Jung-Männchen hatten unter ihr zu leiden, obwohl ihr Hass sich hauptsächlich auf Weibchen erstreckte; je schöner und größer sie waren, desto heftiger wurden sie verfolgt.
Und so sahen wir eines Tages die schwarze Prinzessin nicht mehr, einige Wochen später mussten wir hilflos mit ansehen, wie sie auch die grüne Prinzessin durch den Garten hetzte.

In unserem jugendlichen Überschwang hatten wir zu leichtfertig versprochen, die Prinzessinnen zu schützen, nun mußten wir erkennen, dass wir unser Wort nicht halten konnten!

Oh, sie war gewitzt: geboren in diesem Aquarium kannte sie jede Höhle und jedes Gebüsch, in dem man sich verstecken konnte, aber ein Jäger kann sich viele Fehler erlauben, ein Gejagter keinen einzigen!
Die Hexe, ebenfalls hier geboren und um 3 Lebensjahre erfahrener, spürte sie in allen Verstecken früher oder später auf, sogar im Hornkrautdickicht und dem sich immer wieder erneuerndem Vallisnerienlabyrinth.
Eines Tages war die Prinzessin mit ihrer Kraft am Ende, und die Hexe versetzte ihr den Todesstoß. Zwei kleine Jungs hockten vor Angst gelähmt im Hornkraut und konnten nichts für sie tun.

Nun gab es nur noch die Hexe, meinen Bruder und mich.

weiter