und nun die Hauptpersonen: die Fische!
zusammengetragen von Kalle Wesemann
Wasser und Fische
Bei der Anschaffung von Fischen sollte man deren natürliche Wässer nicht ganz vergessen.
Schließlich leben sie darin. Die Tiere sind über Tausende von Jahren
genetisch an das Leben in ihren natürlichen Biotopen angepasst, ihr ganzer Salz- und Wasserhaushalt
in den Körperzellen ist darauf ausgerichtet, mit dem entsprechenden Medium in Einklang zu sein.
So wird ein gewisser "osmotischer Druck" aufgebaut, der die Neigung des Wassers darstellt,
entweder in den Fisch hinein oder aus ihm heraus zu strömen.
Der Fisch ist daran angepasst, dies zu regulieren. So strömt etwa Wasser bei einem Diskus(Weichwasser-)fisch
in dessen Körper hinein, um die Konzentration an Salz auszugleichen. Die Körperzellen (bzw. bestimmte Organe)
schaffen dies wieder heraus, damit der Fisch nicht "platzt".
Die Hartwasserfische hingegen halten das Wasser im Körper, da die höhere Salinität im Medium versucht,
Wasser aus dem Fisch zu saugen. br>
Man stelle sich vor, was passiert, wenn man diese Tiere in Weichwasser steckt!
Wer einmal ein Ei ohne Schale in Salzlake bzw. VE- oder Osmosewasser legte, weiss wovon ich rede.
Für die Experimentierer unter euch:
Ein normales Hühnerei über Nacht in Essigwasser legen. Dadurch löst sich die Schale auf, und ein sog.
"Windei" bleibt über.
Dieses dann in VE-Wasser nzw. eine konz. Salzlösung legen.
Einmal wird's ganz dick, und einmal schrumpelt es.
Auch die Reizweiterleitung im Tier ist bei falschem Medium angeblich gestört, da gewisse Mechanismen auf der Verschiebung von Salz-Ionen basiert.
Kurzum: Weichwasserfische auch in Weichwasser halten, bzw. Hartwasserfische in eben diesem.
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Weisse Punkte auf den Fischen
Weisse Punkte deuten auf Ichtyophtyrius multifiliis, kurz Ichthyo, hin, eine der häufigsten Fischkrankheiten in Aquarien
Sie ist relativ einfach zu therapieren, aber ebenso tödlich bei bei Nichtbeachtung!
Tobias Möser hat dazu etwas im Rahmen einer Diplomarbeit verfasst,
nachzulesen hier unter "Fische".
Klassische Methode: Malachitgrünpräparat nach Anweisung anwenden, dabei Licht auslassen, am 3.Tag nachdosieren, nach
1 Woche ist meist alles überstanden.
Licht an, sollte noch Malachitgrün im AQ sein, zersetzt es sich.
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Bauchwassersucht
Eine eigentlich recht seltene hochansteckende Krankheit,
die sehr schnell voreilig diagnostiziert wird.
Lars Dettmann hat dazu mal einen sehr passenden Text verfasst:
> alle reden davon, eine direkte antwort hat mir noch keiner gegeben..."
(war die eigentliche Frage nach der BWS)
die kann Dir so umfassend sicher auch niemand geben. Die Prophylaxe
umfasst sämtliche Fragen der Haltungsbedingungen. Du spielst aber
sicher auf eine Therapie der Symptomatik an.
Über die "Bauchwassersucht" wird seit Jahren viele Zeugs geschrieben,
was eindeutig in die Rubrik Ammenmärchen gehört. _Den_ Erreger der
"Bauchwassersucht" gibt es nicht, da es sich hier um eine Sammlung
von Symptomen handelt, die man unter dem Begriff Bauchwassersucht zu-
sammenfasst.
Dieser Begriff stammt ursprünglich aus der Karpfenteichwirtschaft.
Hat man dort früher noch Aeromonas punctata & Co. für _den_ Erreger
gehalten, läuft die gleiche Erkrankung heute unter dem Begriff SVC
(Spring Viremia of Carp) und wird als meldepflichtige Fischkrankheit
einem Virus zugeordnet. Wie der Name SVC schon sagt, handelt es sich
um ein Krankheitsbild, was hauptsächlich im Frühjahr auftritt.
Die durch Überwinterung ausgezehrte Fische haben bei einem raschen Anstieg
der Wassertemperaturen nicht mehr die nötigen Energiereserven, um die
nötigen Umstellungen im Organismus zu bewerkstelligen. Sie werden
somit zum potentiellen Opfer latend vorhandener Erreger. In Kenntnis
dieser Zusammehänge wird jeder Teichwirt versuchen, die Fische nicht
an den Punkt kommen zu lassen, an dem er asus konditionellen Mängeln
ins Schleudern kommt. In den letzten Jahrzehnten hat man diese Problematik
über eine verbesserte Konditionierung der Fische vor und
während der Winterung in den Teichwirtschaften relativ gut im Griff.
In der Aquaristik ist man dagegen weder von der Witterung abhängig,
noch gibt es so gravierende Störfaktoren wie Kormorane oder
Schlittschuhläufer ... ;) Wenn im AQ also diese Symptomatik auftritt,
klemmt es also zu 99,9% bei den Haltungsbedingungen. Die bei Untersuchungen
betroffener Fische nachgewiesenen Bakterien gehören in der
Regel zum Standartsortiment der AQ-Biologie. Diese dramatisch hohe
Infektionsgefahr ist also eher eine Frage des Zustandes der Fische,
als der "Gefährlichkeit" des Erregers.- Damit soll aber keinesfalls
das Risiko eines erhöhten Infektionsdruckes durch bereits akut
erkrankte Tiere bagatellisiert werden.
<
Hintergrund der Symptomatik ist die Ansammlung von Flüssigkeit in
Teilen des bzw. im gesamten Organismus. Eine Ursache dafür sind in
der Hauptsache Erreger, die in betreffenden Bereichen und/oder aber
direkt in der Niere für Entzündungen sorgen. Aber auch Vergiftungen
mit Schädigungen der Niere führen über eine eingeschränkte
Wasserausscheidung zu gleichen oder ähnlichen Symptomen.
Hast Du bei einem Fisch schon die entsprechenden Merkmale von Aufgedunsen
bis Glotzaugen mit Schuppensträube, sind zwei Probleme zu
knacken. Auf der einen Seite sollte die Ursache der Flüssigkeitsansammlung
ausgeschaltet werden, auf der anderen Seite sollte das
"Wasser" aus Gewebe/Organismus raus. Das doppelt Dumme daran, die
Niere als Aussscheidungsorgan für Wasser ist in aller Regel schon
angegriffen. Tötest Du nun via Medikament die Bakterien, die die
Entzündung verursachen, belasten deren Reste neben dem Medikament
(?) eben auch wieder die Niere, weil der Müll ja irgendwie aus
dem Körper muss.
Es gab wie in diesem Thread schon mehrfach Postings, in denen Salzbäder
als eine Therapiemöglichkeit genannt wurden. Neben einer kurzfristigen
Veränderung der osmotischen Verhältnisse wirkt Kochsalz
(wie auch immer:) vitalisierend auf Fische. Den Versuch ist´s Wert.
Primär muss es aber darum gehen, die eigentlichen Faktoren zu finden,
die den Fisch daran gehindert haben, an sich nicht ungewöhnliche oder
gar seltenen Erreger daran zu hindern, seinen Organismus auf den Kopf
zu stellen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Bauchwassersucht ist ein Sammelbegriff und
keine Krankheit, die einem Erreger zuzuordnen ist. Auslösende Ursache
ist vor allen Dingen die mangelnde Kondition des Fisches. Als Erreger
kommen sowohl biotische, als auch abiotische Faktoren in Betracht.
Eine Therapie ist deshalb verdammt knifflig, weil Ursache (Haltungsfehler),
deren primäre Folge (Infektion) und die sekundäre Folge
(_unter_anderem_! Flüssigkeitsansammlung) möglichst zeitgleich in
den Griff zu bekommen sind. Der Prophylaxe kommt daher größte Bedeutung zu.
Das fängt beim Thema Wasserparameter (GH, KH, LF, CO2/O2)
an und hört bei Futterzusammenstellung und Vergesellschaftung längst
noch nicht auf.
Wäre schön, wenn sich Kalle erbarmt und das Thema "Bauchwassersucht"
irgendwie in die FAQ einbaut ...
MfG Lars
(aber klar doch ;-))
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Das Töten von Fischen
Wenn es irgendwann mal unumgünglich sein sollte, einen Fisch zu töten, etwa weil er unheilbar erkrankt ist,
oder zu schwer verletzt) sind dazu in der d.r.t.a. wohl mehre Methoden in Verwendung.
- bei kleinen Fischen,z.B. Neons, reicht zumeist ein Schlag mit dem Kescherrand.
- Ist der Fisch größer, wird meist per Nackenschnitt mit einem möglichst scharfen Messer
der Fisch erlöst.
Man streitet sich noch, ob der Fisch vorher noch zu betäuben ist.
So oder so: Dabei zuckt das Tier evtl. noch obwohl es schon tot ist.
- Eine tiefgekühlte Salzsole soll den Fisch sehr schnell töten (sind ja Wechselblütler).
Diese Sole ist eine gesättigte Kochsalzlösung, die in einem Gefäß einfach im Eisfach (***)
gelagert wird bis zu ihrer hoffentlich nicht eintretenden Verwendung.
Deren Temperatur liegt dann etwa bei -18°C oder tiefer.
Wenn es so weit sein sollte, einfach den zu erlösenden Fisch hineingeben,
und innerhalb weniger Sekunden ist er dahin.
- Man kann auch ein Medikament nehmen namens MS222, ein Stoff, der aber leider schwer zu bekommen ist,
da es in Europa nicht hergestellt wird.
Damit schläfert man die Tiere sanft ein. Es wird in Zoologischen Gärten und von Tierärzten
ebenfalls verwendet. Auch Betäuben zur genauen Untersuchung ist damit sehr gut möglich
(Info L. Schreyer).
Dazu gibt's aber auch
eine Seite,
auf der die Essenz einer Diskussion gesammelt wurde.
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Das L bei den Welsen
In den letzten Jahren wurden so viel neue Harnischwelse importiert,
dass die Wissenschaftler mit deren Beschreibung nicht mehr nachkamen.
So setzte man das L von Loricariidae (Harnischwelse) vor Nummern, damit die Tiere "bezeichnet" werden konnten
und somit auch "handelbar" waren.
So heisst beispielsweise der L46 wissenschaftlich Hypancistrus zebra.
Man hat diese L-Bezeichnungen beibehalten, auch nachdem der wissenschaftliche Name bekannt war.
Das ist aber insofern nicht so glücklich, als dass Schreibfehler direkt einen anderen Fisch bezeichnen.
Bei Hyancitrus zepra werden sicher alle den Zebrawels entdecken. Bei L64 nicht!
Hier ein
Link zu einer (leider nicht vollstöndigen) Liste
der L-Welse.
So etwas gibt's es auch für die Panzerwelse. Da heisst es aber C-Nummern von Callichtydae
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Panzerwelse aufziehen
Hierzu folgender Text von Kalle Wesemann:
Wenn die Corydoras (die je nach Art unterschiedlich schwer dazu zu bewegen sind) endlich gelaicht haben,
stellt sich das nächste Problem: Wie krieg ich die Eier großgezogen zu Welsen?
Hier meine Erfahrungen:
Das wichtigste: Eier und Eltern trennen !!!!!!!!!!!!!!! Cories sind Laichräuber.
AFAIK ist das eine Art Populationskontrolle. In der Natur finden die Welse ihre Eier nicht mehr wieder.
Falls doch, sind schon so viele Fische da, dass eine Übervölkerung droht.
Also Eier fressen und alles ist reguliert.
Ein Effekt, der natürlich dem "Hobby"-Züchter missfällt. Also entweder die Eier
oder die Eltern aus dem Becken nehmen.
Eier findet man zumeist an Pflanzen und Scheiben, selten bis gar nicht an Steinen.
Man entfernt sie am einfachsten durch Abschneiden der Blätter, oder durch "Abrollen".
Dabei (z.B. an der Scheibe) einfach mit sanftem Druck die Eier hin- und herrollen,
keine Angst, ein bisschen was halten die schon aus. Dabei lösen sie sich und haften leicht am Finger.
Bloß keine Latexhandschuhe o.ä. tragen. Davon gehen sie nicht mehr ab!
Dann einfach in dem Aufzuchtbecken, das am besten schon "eingefahren" [siehe FAQ] ist, abstreifen.
Nach einigen Tagen (so etwa 3-5) schlüpfen die Jungen, erkennbar nur bei genauem Hinsehen als kleine dunkle Striche.
Die ersten 3-4 Tage brauchen sie kein Futter, da sie noch ihren sog. Dottersack aufzehren, eine Art Hafersack für
Fische, er stammt aus dem Eidotter.
Und hier setzt meiner Meinung nach das Problem an.
IMO das wichtigste ist ab hier der tägliche (!!!!!!) Wasserwechsel von mind. 10% mit vorbereitetem Wasser
gleicher Zusammensetzung (ich habe das Wasser durch Verschneiden mit Osmosewasser &"aufgeweicht").
Daher auch das Becken am besten nicht zu groß wählen, am Anfang brauchen die Kleinen noch nicht soo viel Platz.
Ferner ist die Ernährung sehr wichtig. Bei mir dienten in den ersten 14 Tagen fast aussschliesslich
Artemianauplien als Futter. Diese (am besten noch mit Vitaminpräparaten "gepowert") eignen sich hervorragend
als Erstfutter.
Ab einer Größe von etwa 6-8 mm gebe ich dann auch gefrorene Cyclops und Futtertabletten.
Die Jungen sollten "im Futter stehen", d.h. Futter soll ruhig im Übermaß vorhanden sein,
was auch ein Grund für den häufigen Wasserwechsel
ist, da sich die störenden Schadstoffe (Nitrat und Phosphat z. B. ) sehr schnell anreichern.
So konnte ich die Verlustrate bei etwa 10% halten, was lt. Erfahrungsaustausch sehr gut ist.
Viel Erfolg,
Kalle
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Ansprüche von Minihaien
"Ich habe mir am Freitag einen Minihai gekauft. Mir wurde gesagt, dass man
ihn einzeln halten kann. Aber, dass es ein Brackwasserfisch ist hat man mir
nicht gesagt. Nun schwimmt er alleine in meinem Süßwasserbecken umher und
sieht ziemlich verwirrt aus. Er schwimmt oft nur in kleinen Kreisen und ich
habe ihn noch nie still am Boden liegend gesehen."
Dieser Absatz zeigt die ganze Problematik, auf die ein Einsteiger stößt,
der beim Händler die "putzigen" oder interessant aussehenden Fische sieht,
die er natürlich sofort haben muss.
Oft sind die Händler nicht informiert oder wollen nur verkaufen, und so wird dem
armen angehenden Aquarianer der Fisch aufs Auge gedrückt.
Deshalb auch hier die passende Antwort:
"Gib ihn zurück.
Ausser Du hast ein 4-m-Becken und Pflanzen, die Brackwasser vertragen.
Ansonsten wird er - sorry - mehr oder weniger langsam, dafür aber
sicher, verrecken."
Der Minihai, Arius seemannii, ist ein Wels, der im Brackwasser lebt und gut
einen halben Meter lang werden kann!
Wer trotzdem diesen Fisch halten möchte, kann sich auf
Klaus Dreymanns Welsseiten, Arius
über den Fisch erkundigen.
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Wieviel Skalare kann ich in einem 300l-AQ halten?
Sollte es sich um Pterophyllum scalare handeln, genau 2, nämlich ein Männchen und ein Weibchen.
In der Jugend (so bis ca.1 Jahr) ist Pterophyllum scalare ein Schwarmfisch, in diesem Schwarm bilden sich Paare.
Haben die sich gefunden, werden die anderen aus dem Revier vertrieben. Das Revier ist locker so 80cm bis 1,50m
lang/breit, so dass das Aquarium zu klein für mehr als 2 Skalare ist. Der Rest wird zu Tode gemobbt.
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Skalarbrut wird über Nacht gefressen
Oft wird berichtet, dass nach erfolgreichem Ablaichen die Skalareier über Nacht verschwinden, zum Teil in die Mägen der Eltern, zum Teil in die der sonstigen Aquarium-Insassen.
Abhilfe schafft da eine Nachtbeleuchtung, hier z.B. eine 7W-Stromsparlampe in einer Mini-AQ-Beleuchtung von Anno Tobak,
andere lassen eine Leuchtstoffröhre über Nacht brennen und drehen den Reflektor so, dass nur der Laich beleuchtet ist. (Mondlicht-Imitat)
Hiermit wird den Skalaren das Verteidigen des Nestes erleichtert. Sind die Eier allerdings nicht befruchtet und verpilzen, werden sie sowieso gefuttert.
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Kann man Schnecken mit Kugelfischen zuleibe rücken?
Man kann, aber was ist, wenn die KuFis aufgeräumt haben? Sie brauchen was Hartes zum Beissen, damit sich,
wie bei Nagetieren, die Zähne abschleifen. Auch brauchen die meisten hartes bis Brackwasser.
Eine vielversprechende KuFi-Seite entsteht
hier.
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