fisch

FAQ der d.r.t.a.

(de.rec.tiere.aquaristik)



Was ist eigentlich...?

Glossar (Fachchinesisch) der de.rec.tiere.aquaristik
zusammengetragen von Kalle Wesemann, ein wenig variiert von uja



Wasserhärten GH, KH, SBV:

GH: GesamtHärte
die Massenkonzentration an Erdalkaliionen, die im Wasser gelöst ist, angegeben als mg Kalziumoxid pro 100 ml (mg CaO/100 ml), auch als deutschen Härtegrade (°dH) bekannt. Man unterscheidet:
0 - 4 °dH   sehr weiches Wasser
4 - 8 °dH   weiches Wasser
8 - 18 °dH   mittelhartes Wasser
18 - 30 °dH   hartes Wasser
> 30 °dH   sehr hartes Wasser
KH: KarbonatHärte
der Teil der GH, der als Hydrogencarbonat gebunden vorliegt/ verkocht werden kann. Früher wurde das Wasser gekocht, um es weicher zu machen, deshalb heisst dieser Wert auch temporäre Härte. Angegeben als mg Kalziumoxid pro 100 ml (mg CaO/100 ml),wird auch in °dH angegeben.
SBV:  Säure-BindungsVermögen:
der Anteil an Salzsäure, der gebraucht wird, um das Wasser von pH8.2 nach 4.3 zu titrieren. Man erfasst damit einige Anionen, in unserem Fall hauptsächlich Hydrogencarbonat, aber auch Phosphat. Wird deshalb gern, aber nicht ganz richtig, mit der KH gleichgesetzt. Die Einheit ist mmol/l.
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Stickstoffwerte NH3, NH4, NO2, NO3:

NH3: Ammoniak (korrekt: NH3)
Ammoniak ist das Ausscheidungsprodukt der Fische, es ist stark giftig und ruft Verätzung der Schleimhäute hervor.
Bei niederem pH geht es in das ungiftige Ammoniumion über.
NH4: Ammoniumion (korrekt: NH4+)
Liegt bei pH<7 vor. Das Ammoniumion ist weniger giftig als das Ammoniak.
NO2, Nitrit-Peak: Nitrit (korrekt: NO2-)
Nitrit ist ein Oxidationsprodukt von Ammoniak, im AQ wird das hochgiftige Ammoniak durch Nitrosomas in Nitrit umgewandelt.
Nitrit ist nicht ganz so giftig wie Ammoniak. Es wirkt auf den Sauerstofftransport im Blut der Fische.
Beim Einfahren eines AQs erzeugen die recht fix anspringenden Nitrosomas aus Ammoniak erst mal eine bestimmte Menge Nitrit.
Bis die Nitrobacter merken, dass es da was zu futtern gibt, und aus den Startlöchern kommen, vergeht schon etwas mehr Zeit, so dass sich das Nitrit ansammelt. Während dieser Zeit kann man den Nitrit-Peak messen. So lange Nitrit nachweisbar ist, sollte man keine Fische einsetzen!
NO3: Nitrat (korrekt: NO3-)
... ist das Oxidationsprodukt von Nitrit und weitaus weniger giftig. Es ist erst mal das Endprodukt des Stickstoffabbaus im Aquarium.
Die Nitrobacter erzeugen es aus O2 und NO2. Da diese Bazillen meist im Filter sitzen, heisst es: ein guter Filter verbraucht Sauerstoff.
Wasserpflanzen nehmen es neben Ammoniak als Stickstoffquelle, so kann es kommen, dass in Pflanzenaquarien dieser Stoff zur Mangelware wird. Meist jedoch, wenn die Aquarien stark besetzt sind, ist mehr vorhanden, ale einem lieb ist.
Der Grenzwert fürs Trinkwasser ist 50mg/l.
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Erdalkali:

... sind folgende Metallionen:
Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium, Barium und Radium.
Wichtig für die Aquaristik sind jedoch nur das Magnesium und Calcium, da diese 2 nahezu alleine die Gesamthärte ausmachen.
Alle anderen sind in so geringen Mengen im Wasser vorhanden, dass der Standardaquarianer sie getrost vergessen kann.
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Schwermetalle:

Schwermetalle sind Metalle, die eine höhere Dichte als 5 kg/L haben. Dazu zählen (aquaristisch wichtig) u. a. Blei, Eisen Kupfer usw. Einige davon sind für Wirbellose, Schnecken und auch Fische giftig. Pflanzen brauchen sie jedoch in winzigen Mengen (Spurenelemente).
Cu: Kupfer (Cuprum)
Schwermetall, aus dem viele Wasserleitungen bestehen. Starkes Gift für Wirbellose und Bestandteil einiger Medikamente.
Fe: Eisen (Ferrum)
Eisen ist ein Grundstoff im Blattgrün (neben Magnesium) und daher extrem wichtig für alle Pflanzen.
Mn: Mangan
...ebenfalls ein wichtiges Spurenelement für Pflanzen. Zuviel Mangan behindert die Eisenaufnahme und umgekehrt.
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Konzentrationseinheiten:

Massenanteil: Der Massenanteil ist strikt gesagt g/g, und da man Bruchteile gerne in % angibt, sind 1g/100g 1% Massenanteil.
Volumenanteil: Der Volumenanteil begegnet uns auf Schnapsflaschen als l/l, und da man Bruchteile gerne in % angibt, sind 10ml/1l 1 Vol.-%.
Massenkonzentration: ... ist der Bezug von Masse auf ein Volumen, der Anteil eines gelösten Stoffes in g/l, mg/l oder was gerade hinkommt.
In der Aquaristik üblich sind hier Angaben von mg/l.
Stoffmenge: Um z.B. die Konzentration verschiedener Metalle checken zu können, nehmen die Chemiker nicht die Massenkonzentration, da schwerere Stoffe eine höhere Konzentration vortäuschen können, sondern sie dividieren den Wert durch das Molgewicht des Stoffes. Man hat dann so was wie Teilchen pro Einheit, ausgedrückt in mol/l (M), mmol/l (mM) oder auch µmol/l (µM)
ppm: pars per million
millionstel Teilchen pro Einheit, z.B. mmol/m3 oder auch mg/m3, ebenfalls in Gebrauch ml/m3, also doch eigentlich ein sehr schwammiger Ausdruck!
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sonstiges:

PO4: Phosphat (korrekt: PO43-)
Wichtiger Pflanzennahrstoff, aber auch als Algenfutter verschrien. Wird mit dem Fischfutter eingeschleppt. Ok sind ca. 0,2mg/l.
In Pflanzenaquarien kann Phosphat zur Mangelware werden. Nachdüngen mit Torumin, 1/4 der angegebenen Dosis, hat sich da bewährt.
CSB: Chemischer Sauerstoffbedarf
Ein selten angegebener Wert, der angibt, wie viel Sauerstoff insgesamt benötigt wird, um ALLE irgendwie oxidierbaren Stoffe umzusetzen. Ist ein Maß für die Gesamtverschmutzung des Wassers.
Leitwert: Der Leitwert ist eine messbare Größe, die wiedergibt, wie gut das Wasser den elektrischen Strom leitet. Er ist also das Gegenteil des elektrischen Widerstandes. Angegeben wird er in µS/cm. (ein S = Siemens = 1/Ohm)
Da gelöste Salze dem Wasser erst eine messbare Leitfähigkeit verleihen, spiegelt dieser Wert den Gesamt-Salzgehalt des Aquarienwassers wieder. Die Messung der Leitfähigkeit zeigt hervorragend Veränderungen am AQ-Wasser an, es ist sozusagen eine Schnellmessung, ob noch alles in Ordnung ist.
pH: pondus Hydrogenii
ein mathematisch umgeformter Wert, der die Wasserstoffionen-Konzentration angibt. Sie bestimmt, wie sauer ein Wasser ist.
Ist der pH kleiner als 7 ist das Wasser sauer, bei genau 7 neutral (bei 20°C) und über 7 basisch.
Anzumerken ist noch, dass der Unterschied von 1 den Faktor 10 ausmacht. Ein Wasser mit pH 6 ist 10 mal saurer als eines mit pH7, und sogar 100 mal saurer als eines mit pH 8 (das wissen die wenigsten)
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