fisch

FAQ der d.r.t.a.

(de.rec.tiere.aquaristik)



Pflanzen - FAQ

der de.rec.tiere.aquaristik
zusammengetragen von uja



Wie soll man Pflanzen einsetzen?

Frischgekaufte Pflanzen sollte man erst von etwaiger Verpackung wie Töpfe (aufheben!) und Steinwolle vorsichtig befreien, dann glasige Blätter und Wurzeln abtrennen, die Wurzeln um ca. 1/3 kürzen und vorsichtig in den Kies/Sand setzen, so dass die Wurzeln nicht gestaucht sind. Wenn es sich um Rosettenpflanzen handelt, bis zum Wurzelhals wieder herausziehen.
Stängelpflanzen gedeihen besser, wenn man sie einzeln mit ca. 2-3 cm Abstand setzt. Die Arbeit ist pfriemelig, aber es lohnt sich!

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Wann und wie soll ich düngen?

Frischgekaufte Pflanzen bringen meist einen ziemlichen "Düngevorrat" mit sich, die meisten Aquarianer fangen so nach 6 Wochen Standzeit an zu düngen. Spätestens dann, wenn Mangelerscheinungen (gelbe Jung-Blätter) auftreten, wird es Zeit.

Zur Vermeidung einer Algenpest sollte man den Dünger knapp halten, erst mal so ein Viertel der empfohlenen Menge nehmen, dann sich so langsam an die richtige Dosis herantasten. Die ist abhängig von der Anzahl und dem Zustand der Pflanzen, den Fische und dem Licht. Ein Zuwenig beschert helle/weissliche Blätter an Echinodorus und Hygrophila, ein Zuviel Algen.
Wenn es eben geht, sollte man täglich kleine Mengen geben, aber einmal die Woche einen etwas größeren Schub schadet auch nicht.
Bekommt man das AQ mit einem Pflanzendünger nicht in den Griff, so sollte man einen anderen probieren, weil sich die Mischungen oft unterscheiden. So ruft der hier gerne verwendete "Kremserdünger" bei einigen eine Algenpest hervor, die haben dann mit anderen Fabrikaten guten Erfolg.

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Bringt mehr Licht meinen Pflanzen was?

Standard-Aquarien werden meist mit 2 Leuchtstoffröhren ausgeliefert. Steckt man Reflektoren auf, so kann man in diesem AQ schon eine ganze Reihe Pflanzen erfolgreich kultivieren.
Pflanzen-Junkies ist dieses Licht zu dunkel, und so packen sie bis zu 4 Leuchtstoffröhren in ihre Abdeckungen.
Nun können zwar auch lichthungrige Pflanzen gedeihen, und andere blühen, aber man handelt sich folgende Nachteile ein:

  • Die Pflanzen stellen sich nur durch Bildung neuer Blätter auf neue Lichtverhältnisse ein, das kann etwas dauern, Algen sprossen schneller und feiern erst mal Parties. Dies gilt für jede Beleuchtungsänderung, sei es die Menge oder die Lichtfarbe.
  • Der Nährstoffverbrauch steigt an und muss (neu) angepasst werden. Sind wenig Fische im AQ, tritt möglicherweise jetzt zusätzlich Nitrat- und Phosphatmangel ein.
  • Der CO2-Verbrauch im AQ steigt durch den gesteigerten Stoffwechsel der Pflanzen an. Aquarien, die bisher ohne zusätzliches CO2 auskamen, brauchen nun eine CO2-Anlage.
  • Es muss öfter gejätet werden.

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Meine Pflanzen ersticken unter blaugrünem Schmier!

Da hat man sich Blaualgen eingefangen.
Die finden die Ausscheidungen der Pflanzen ganz toll, und haben die keine Konkurrenz durch Mulm-Insassen, vermehren die sich so stark, dass sie die Pflanzen ersticken können, wenn man nichts unternimmt.

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Was perlt da aus den Pflanzen

Ist die Beleuchtung recht stark, so kann man nachmittags beobachten, wie von den Blättern kleine Blasen perlschnurartig aufsteigen.
Dies ist in den allermeisten Fällen Sauerstoff. Das Wasser ist zu dieser Zeit mit Sauerstoff gesättigt, und ist eine Zelle verletzt, so perlt der Sauerstoff aus (Überdruck).
Wenn die Pflanze einfach versucht, den Sauerstoff loszuwerden, so bleibt dieser zunächst mal am Blatt, die Lichtteile des Blattes ist dann mit feinsten Bläschen besetzt (kein Überdruck).

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Meine Pflanzen kümmern!

Auf so eine allgemein gestellte Frage kommen Gegenfragen nach Licht, Boden, Wasserwerte, Düngung und Besatz an Pflanzen und Fischen.
Denkbare Ursachen sind:

  • zuviel Licht
  • zuwenig Licht (keine Reflektoren oder lichthungrige Pflanzen im normal beleuchteten AQ)
  • ungeeigneter Bodengrund (grober Kies)
  • der falsche Dünger
    Pflanzen gedeihen so lange, bis eine Wachstumskomponente aufgebraucht ist. Die Bestimmung dieser Komponente ist meist Detektivarbeit. Wechsel des Düngers ist deshalb erfolgversprechend, weil in einem anderen Dünger gerade von dieser Komponente mehr drin stecken könnte.
  • zuviel Dünger
  • zuwenig Dünger
  • CO2 fehlt
  • Pflanzen kommen mit dem Wasser nicht zurecht
  • Fische finden die Pflanzen schmackhaft, oder sie sind ihnen im Weg

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Blätter werden gelb!

Dies deutet auf Düngemangel hin.

  • Junge Blätter werden gelb:
    Bei schnellwüchsigen Pflanzen wie Echinodoren und Hygrophila weist dies auf Eisenmangel hin. Führt man aber nun zuviel Eisen zu, son kann Mangan nicht mehr aufgenommen werden, und es kommt zu Manganmangel, obwohl genug im Wasser wäre.
  • Gelbe Flecken und zwischen den Nerven: Manganmangel. Gibr man dann aber zuviel Mangan zu, so kann das Eisen nicht mehr aufgenommen werden, und es kommt zu Eisenmangel, obwohl genug im Wasser wäre.
  • Junge Blätter werden am Rand gelb, die Triebspitzen sterben ab: Kalziummangel
  • Altblätter werden gelb: Magnesium-, Stickstoff- oder Phosphormangel. Welken die Blattspitzen, kann es sich auch um Kaliummangel handeln.
    Sind die Blattränder welk und rollen sich ein (so gesehen in Jülich an Echinodoren), so liegt Molybdänmangel vor.

Quelle für Mg,K,Mo,Ca: BLV Bestimmungsbuch Aquarienpflanzen

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Meine Echinodoren haben Löcher!

Welse (Bratpfannen-, Antennen-, Saug-) betrachten Echinodoren oft als Leckerbissen und nuckeln Löcher in die Blattspreiten.

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Die Blätter meiner Cryptocoryne werden glasig!

Cryptocorynen mögen Änderungender Wasser- oder Lichtverhältnisse überhaupt nicht und und verabschieden sich auf diese Weise (Cryptorynenkrankheit).
Man sollte die glasigen Blätter entfernen, ohne die Wurzel zu beschädigen. Die treibt wieder aus.

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Das Wasserlinsenproblem

Bei Wasserlinsen gibt es 2 Möglichkeiten, entweder sie gedeihen nicht (zuwenig Nitrat im AQ) oder sie bilden cm-dicke Schichten.

Bild klicken, um zu vergrößern
In einem Aquarium, was so im Schnitt 8mg/l Nitrat enthält, bilden sich wenige kleine Inseln mit dünnen, langen Würzelchen und sehen durchaus ästhetisch aus. Die Wurzeln sind übrigens ein beliebter Jungfischaufenthalt.

Abhilfen:
  • täglich abschöpfen
  • Oberflächenabsauger einsetzen (Bauanleitung auf Anton Gabriels Seiten)
  • Nitrat erniedrigen (Dauerlösung)
  • Regenbogenfische, Fadenfische, halbstarke Skalare, Goldfische und Haibarben sollen Wasserlinsen als Zwischenmahlzeit lieben.

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Wie stutze ich am besten meine Pflanzen?

Bei Rosettenpflanzen wie Echinodorus und Vallisnerien sollte man die äußeren Blätter abknipsen. Bei Vallisneria schneiden einige auch bis zu einem Drittel der Blätter ab. Erwischt man zu viel, werden die Blätter glasig.

Stängelpflanzen abknipsen, wenn sie fluten, die Triebe sollten so 15cm lang sein. Wenn nötig, Kopfstecklinge wieder einpflanzen, sonst in der d.r.t.a. anbieten gegen Porto.

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Welche Pflanzen passen in ein Cichlidenaquarium?

In einen Cichlidenaquarium hat es eine Pflanze schwer. Zum einen bevorzugen Cichliden hartes (alkalisches) Wasser, zum anderen sehen sie Pflanzen als Zusatzkost oder Störenfriede an. Hygrophila ist z.B. ein Leckerbissen.

Pflanzen, die das überleben, sind alteingesessene Echinodoren, die nicht mehr ausgebuddelt werden können, Vallisnerien (Giganthea), die am AQ-Rand wachsen und das harte Wasser tolerieren, Rotala rotundifolia. Auch alteingesessene Anubias wachsen stärker, als sie von Barschen zerrupft werden.


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Mangelkrankheiten und ihre Symptome

Die Daten stammen aus:

  1. N.Jacobsen, V.Hancke: BLV Bestimmungsbuch Aquarienpflanzen
  2. www.algone.com
  3. www.msue.msu.edu/
N2-MangelGelbwerden der Blätter, ältere zuerst
PO43--MangelGelbwerden der Blätter, glasige Stellen in Blattspreite(3): alte Blätter dunkelgrün, junge gelb
K+-MangelGelbe Flecken in den Blättern, welke Stellen an den Spitzen und Rändern der Blätter
CO2-MangelPflanze bleibt klein, biogene Entkalkung/Kalkablagerung auf den Blättern
Ca2+-MangelScheitelzellen der Triebe, Blätter und Wurzelspitzen geschädigt, Rand jüngerer Blätter oft gelb
Mg2+-MangelGelbe Flecken auf den Blättern, auf den älteren zuerst(2): Adern bleiben grün
Fe2+-MangelBlattspreiten werden gelb, jüngere zuerst. Blattnerven bleiben etwas länger grün(3): Färben sich die Adern braun, so liegt ein Manganüberschuss vor, der die Eisenaufnahme behindert.
Mn2+-MangelGelbe und abgestorbene Flächen zwischen den Nerven Zu viel Eisen stört die Manganaufnahme.
Cu2+-MangelBlatt am Rand verwelkt, Blattspitze abgestorben(3): beginnt an mittelalten Blättern
Zn2+-MangelGelbfärbung der Blattspreite der älteren Blätter, zuerst an Spitze und Rand (3): zusätzlich Missbildungen
Mo2+-MangelGelbe Flecken in der Blattspreite der älteren Blätter, eingerollte, braune Blattränder
Bor-MangelTriebspitze stirbt ab, es bilden sich Seitentriebe, die auch bald absterben
Schwefel-MangelGelbwerden der Blätter, jüngere zuerst(3): Nerven heller als Spreite

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