Futter bei die Fische!
zusammengetragen von Kalle Wesemann
Allgemeines zum Fischfutter
Das Futter sollte abwechslungsreich und angepasst sein, sowohl in Art und Menge des Futters.
Jeden Tag nur Flockenfutter ist sicher nicht das Richtige. Hin und wieder gefrorenes oder lebendes Futter,
etwas Gemüse für die Pflanzenfresser (die meisten Harnischwelse z.B.), wie Kartoffeln Gurke oder Paprika,
bereichern den Speiseplan doch erheblich.
Im Zweifelsfall lieber zu wenig als zuviel Futter, da die Tiere in der Natur auch eher mit dem Wenig,
denn mit dem Viel leben.
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Soll man Frostfutter auftauen?
Öfters wird gefragt, wie Frostfutter zu behandeln sei. Darüber scheiden sich die Geister!
Die einen sagen, das muss aufgetaut und dann abgespült werden, weil sich die Fische sonst den Magen verderben
durch das gefrorene Futter, und weil eine hohe Phosphatbelastung auftritt durch das Schmelzwasser der
Frostfutterwürfel.
Die anderen sagen: Bloß nicht auftauen, dadurch gehen die Vitamine flöten, und das Futter schlägt um,
wenn's zu lange auftaut. Vitaminisiert werden sollte es (das ist wohl die einhellige Meinung) so oder so.
Kalle und ich geben es in ein Teesieb und spülen es gefroren bis zum Auftauen mit kaltem Wasser.
Ein oder 2 Tropfen Vitaminlösung drauf, und Mahlzeit!
Kalle hat eine Portion Mückenlarven auf ihren Schadstoffgehalt untersucht, ich mal probeweise einen gefrorenen
Artemia-Würfel ins Aquarium gegeben. Kalles Ergebnisse sind hier,
ich hätte fast einen Skalar verloren (Vergiftungserscheinungen wie Taumeln, Umherschießen
und Orientierungslosigkeit). Nach Erbrechen hat sich der Fisch innerhalb der nächsten Stunden wieder erholt.
Das Ergebnis: Auf jeden Fall spülen!
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Wie lange hält sich Frostfutter?
Grundsätzlich ist das Problem, dass man nicht weiss, wie lange das Futter schon in der Tiefkühltruhe des Händlers lagert,
und ob die Kühlkette bis zum heimischen Kühlschrank ununterbrochen war.
Gegeben der Fall, alles lief optimal, so sollte man nach einem halben Jahr das Futter nicht mehr verwenden.
Besorgte Aquarianer empfehlen, nur so viel Frostfutter zu kaufen, wie in 3 Monaten verbraucht wird.
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Grünfutter für die Welse
Oft auftauchend: Wie verfüttere ich zusätzliches Grünfutter an meine Welse?
Die Antworten:
- Die Art:
Es werden von diversen Leuten Kartoffeln, Salatgurken, Zucchini, Paprika, Erbsen, Mais Salat
(überbrüht oder nicht) u.ä verfüttert. Dies wird von den meisten Harnischwelsen
sehr gerne genommen. Welches speziell? Ausprobieren!
Auch Spinat, der auf Steinen aufgebracht ist, oder tiefgefrorener Rosenkohl sollen der Hit sein.
Allerdings sind die Welse da sehr unterschiedlich in dem, was sie mögen oder nicht.
- Die Einbringung:
Da einige von diesen Futtersorten schwimmen, sollte man sie am Boden halten. Dies geht mit
Bleiband (am besten mit Kunststoff umhüllt, per Schrumpfschlauch o.ä),
mit Holzstäbchen im Boden verankern, Saugnapf mit Schlauchhalter, einem durchstochenen Edelstahllöffel
(Teelöffel) oder einfach einen Stein. (Auch gefrorene Gurkenscheiben sollen absinken.)
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Lebendfutter
Lebendfutter ist wohl das non plus Ultra für die Ernährung, entweder in der Natur gefangen (sog. Tümpeln),
oder aus eigener Zucht. Die Naturentnahme hat den Nachteil, dass man sich dabei evtl. Fischkrankheiten einschleppen kann.
Bei eigenen Zuchten steht dann eine eventuelle Geruchsbelästigung und der zusätzlich Pflegeaufwand ins Haus.
Alles über Lebendfutter findet ihr unter
www.tuempeln.de.
Hier in der FAQ ist nur ein kurzer Abriss.
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Artemia salina (Salinenkrebse)
Artemia sind als sog. Nauplien (kurz nach dem Schlupf) erstklassiges Jungfischfutter.
Die kleinen Krebse flüchten durch das Wasser und fördern den Jagdtrieb der Jungen.
Sie lassen sich einfach in einer Kochsalzlösung ausbrüten und können problemlos verfüttert werden,
dazu gibt es diverse Methoden:
- Entweder die Flaschenmethode, bei der die Eier (im AQ-Handel) in einer Flasche mittels Luftpumpe durchgeblubbert
werden,
- oder die Schalenmethode, bei der in einer spez. Zuchtschale die Eier einfach so zum Schlupf gebracht werden
Die Methoden unterscheiden sich in der Trennung von Eierschalen (diese sind nämlich nicht ungefährlich
für die Jungen) und den Nauplien.
Bei der Flaschenmethode lässt man die Schalen absitzen und entnimmt dann die Nauplien.
In der Schale befindet sich als einzige Lichtquelle ein Loch im Deckel, dahin schwimmen die Nauplien.
Sinnigerweise ist genau da ein Entnahmenetz :-)) Die Schalen werden durch Ringe im äusseren Bereich
zurückgehalten.
Man kann die Krebse auch zur Geschlechtreife aufziehen, aber deren Verfütterung ist etwas umstritten,
da sie einen relativ hohen Salzgehalt aufweisen. Aber als Zusatzfutter sind sie sicher geeignet.
Und hier wurde mit gespülten Artemia ein halbverhungerter Skalar hochgepäppelt, der zunächst
kein anderes Futter annehmen wollte.
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Entrychaeen
... sind Würmer, die sich von zersetzendem organischen Material ernähren.
Die Futterzucht ist einfach zu bewerkstelligen, wenn man nur erst mal einige Würmer bekommt. (Ansatz)
Diese gibt man in Seramis™ darauf Haferflocken, die man anfeuchtet. dann mittelwarm und nicht zu hell deponieren,
voila.
Von Vorteil ist es, die Kultur mit einer Scheibe abzudecken, da sich die Würmer darunter ansammeln.
Die einzige Schwierigkeit ist, den rechten Feuchtigkeitsgrad zu finden, damit das Wachstum optimal ist,
und die Kultur schädlingsfrei zu halten. Es kö,nnten sich z.B. Fruchtfliegen einschleichen,
die flugfähige Form (prost Mahlzeit).
Und man darf das Ganze nicht luftdicht verpacken, da der Futterbrei sonst anfängt, sich übelriechenderweise
zu zersetzen!
Enchies haben eine recht hohen Fettgehalt und sollten daher nicht zu oft gefüttert werden.
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Wasserflöhe
Gibt's in 2 Varianten: Die japanischen, und die heimischen, der Fernostfloh ist angeblich leichter zu ziehen.
Aber beide werden mit Hefelösung ernährt. Sie sind ein absoluter Favorit bei den
Beckeninsassen: im Gegensatz zu den Artemien leben sie in Süßwasser und zeigen ein erstklassiges Fluchtverhalten.
Die Fische schalten innerhalb weniger Sekunden auf den schlummernden Jagdinstinkt um, ein absolut grandioses Schauspiel!
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Tubifex
Tubifex, zu deutsch: Bachröhrenwürmer haben hohen Fettgehalt.
Sie sollten ausschließlich aus Zuchten erworben werden, da sie sehr schnell Schadstoffe einlagern können.
Früher hat man sie vor dem Verfüttern 1-2 Tage im Netz in den Toilettenkasten gehängt,
damit sie durchgespült wurden. (SCNR, uja)
Auch hier gilt: Nicht zu oft füttern!
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Wie bekommt man gefriergetrocknetes Futter zum Sinken?
Hin und wieder wird nach einer Möglichkeit gefragt, wie man das gefriergetrocknete Futter
(Tubifex, Rote Mückenlarven etc.) zum Sinken bekommt, so dass auch mal die Welse was abkriegen.
Folgende Methode hat sich am besten bewährt:
Man gibt das Futter (Tubifexwürfel) in eine Plastikspritze (ohne Nadel).
Darauf gibt man etwas Wasser (vorne zuhalten!) und evtl noch einige Tropfen Vitaminlösung.
Die zieht dann noch mit ein ins Futter.
Das ganze sollte so ungefähr ein Drittel des Spritzenvolumens ergeben.
Den Stempel wieder einsetzen und die Luft herausdrücken, Spritze dabei nach oben halten.
Dann vorne zuhalten und den Stempel weit zurückziehen. Durch das entstehende Vakuum saugen sich die
gefriergetrockneten Futtersorten recht schnell mit Wasser (bzw. Wasser/ Vitaminlösung) voll.
Evtl. noch etwas schütteln, um Verklumpungen zu lösen, und das war's.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man damit das Futter recht genau im AQ platzieren kann.
So kann man z.B. dem sich ewig in seiner Höhle versteckenden
L46 auch mal was vors Maul schießen.
Klappt hervorragend :-))))
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